Weihnachten 2017

Der Traum vom Friedensreich


„Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht.

Er richtet die Hilflosen gerecht und entscheidet für die Armen des Landes, wie es recht ist. Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften, Treue der Gürtel um seinen Leib.

Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange. Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn.

An jenem Tag wird es der Spross aus der Wurzel Isais sein, der dasteht als Zeichen für die Nationen.“

                                                                                        Jes. 11,1-2,4-10

Eine Übertragung dieser Vision vom messianischen Friedensreich aus dem Buch des Propheten Jesaja in die heutige Zeit:


Seitdem der Mensch das Paradies
ungern als Konsequenz verliess
ist es rundum in der Welt
um Recht und Frieden schlecht bestellt.

Der Löwe triumphiert stolz Macht,
Löwen-Anteil, Prunk und Pracht.
Wölfe heulen nachts zum Schlaf,
reissen Unschuldslamm samt Schaf.

Der Panther besticht durch nobles Kleid,
Jugend, Kraft, Geschmeidigkeit.
Bärenstarke heben Pranken
voll Habgier, Neid, Profitgedanken.

Menschen-Herden brüllen durchs Land
wie Rindvieh ohne Vernunft und Verstand.
Mancher dreht sich ums eigene ICH,
lässt rücksichtslos, feindselig andre im Stich.

Die Schlange als die Klügste von allen
sucht hinterlistig zu gefallen,
verführt manch Begehrenden nicht vergebens
mit Früchten der Bäume des Wissens und Lebens.

Es verlockt, zu sein wie Gott:
all-mächtig, all-wissend, ÜBER Leben und Tod
in Freiheit, Genuss und Jugendlichkeit
ohne Mass und Blick auf die Ewigkeit.

Dem messianischen Friedensreich
kommt kaum ein System unsrer Erde gleich.
Es liegt an uns mit Wort und Tat
zu leben, was Weihnacht verkündet hat.
Die Welt bessert sich nicht von allein –
der Gott Immanuel will mit uns sein!

Weihnachten 2017, Marlies Frast

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